Middle-East-Respiratory-Syndrome-Coronavirus (MERS-CoV)-Infektion

MERS-CoV, Middle East Respiratory Syndrom, MERS-Coronavirus

Kategorie Lexikon
Stand04.07.2013
Abrechenbarkeit EBM
Enthaltene Parameter
MERS-CoV-RNA-Nachweis im respiratorischen Sekret
Zusatzinformation
Erreger
Das MERS-Coronavirus (MERS-CoV) ist ein RNA-Virus aus der Familie der Coronaviren, das 2012 erstmalig nachgewiesen wurde. Es ist enger mit Fledermaus-Coronaviren als mit anderem humanpathogenen Coronaviren, wie SARS-CoV, verwandt.
 
Infektionsweg und Verbreitung
MERS-CoV wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Primäres Reservoir sind Kamele. Mensch-zu-Mensch-Übertragungen scheinen möglich zu sein. MERS-CoV-Infektionen trat bislang primär nur auf der arabischen Halbinsel (Jordanien, Saudi-Arabien, Katar. Vereinigte Arabische Emirate, Oman etc.) auf. Fälle in Europa waren alle direkt oder über einen anderen Patienten mit der arabischen Halbinsel assoziiert.
 
Klinik
MERS-CoV verursacht eine meist schwere respiratorische Infektion, die mit Fieber, Sepsis und ARDS einhergehen kann und mit einer hohen Letalität assoziiert ist.
 
Diagnostik
Methode der Wahl zum Nachweis von MERS-CoV ist der RNA-Nachweis aus respiratorischen Sekreten, Rachen- oder Nasenabstrichen. Diese Untersuchung sollte bei schweren Pneumonien und Atemnotsyndromen bei einer Reiseanamnese auf der arabischen Halbinsel gezielt angefordert werden. Es steht ferner ein Antikörper-Nachweis (frühestens 14 Tage nach Symptombeginn sinnvoll) zur Verfügung.
 
Therapie und Prophylaxe
Eine spezifische antivirale Therapie und eine Impfung stehen nicht zur Verfügung. Zur Prophylaxe von Sekundärinfektionen sind die vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Hygienemaßnahmen einzuhalten.
 
Meldepflicht
Der direkte Nachweis von MERS-CoV sowie der klinische Fall (Falldefinition unter www.rki.de) sind meldepflichtig nach IfSG.